Vor 75 Jahren, im Jahr 1946, tagte in Neu-Ulm der erste von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte Stadtrat nach dem 2. Weltkrieg. Für Neu-Ulm war dies der Neuanfang der Demokratie in der Stadt. Das Stadtarchiv hat diesen Umstand zum Anlass genommen, die Ausstellung „Demokratie! 75 Jahre Stadtrat Neu-Ulm“ ins Leben zu rufen. Gezeigt wird diese vom 1. bis zum 26. September im Kunstraum Putte in der Brückenstraße 2.Das erste politische Gremium nach den Kriegswirren war ein sogenannter „Beirat“, der von der US-Militärregierung installiert und mit „unbelasteten“ Personen besetzt wurde, also beispielsweise Personen, die nicht Parteimitglied der NSDAP waren oder ein anderes Amt in der Zeit des Nationalsozialismus innehatten. Die zeitliche Entwicklung von diesem Beirat zum heutigen Stadtrat zeigen Dr. Larissa Ramscheid, die Leiterin des Neu-Ulmer Stadtarchivs, und ihr Stellvertreter Peter Liptau in der Ausstellung anhand eines Zeitstrahls auf. Hierbei werden nicht nur historische Fakten dargestellt, sondern auch Auszüge aus den seinerzeitigen Sitzungsprotokollen präsentiert.Erweitert wird die Ausstellung durch Tafeln, auf denen Stadtpolitikerinnen und Stadtpolitiker sowie Mitglieder des Internationalen Beirats der Stadt zu Wort kommen und beschreiben, was für sie persönlich Demokratie bedeutet.Der Künstler Jonas Höschl steuert zudem mit großformatigen Fotografien der Serie „Fade Away Medley“ einen zeitgenössisch-künstlerischen Kommentar zum Thema Demokratie bei. Die Fotografien zeigen Gefahrensituationen, denen die Demokratie immer wieder ausgesetzt ist.